Dieses Dokument legt ein Verfahren fest, das die Erfassung der gesamten Radioaktivität der in Bodenproben enthaltenen Alpha- und Betaemitter ermöglicht. Es gilt im Wesentlichen für systematische Überprüfungen auf der Grundlage vergleichender Messungen oder lokaler Vorstudien, um dem Prüfpersonal eine Anleitung sowohl für die Auswahl der vorrangig zu messenden Bodenproben als auch für spezifische Analyseverfahren für die Implementierung an die Hand zu geben.
Die Gesamt-Alpha- oder -Betaaktivität unterscheidet sich generell von der Summe der effektiven Aktivitäten der vorhandenen Radionuklide, da per Konvention dieselbe Alphazählausbeute für alle Alphaemissionen und dieselbe Betazählausbeute für alle Betaemissionen zugeordnet ist.
Erdboden beinhaltet sowohl Brocken von Felsgestein und Erz als auch Baustoffe und -produkte, Keramik usw., natürlich vorkommende radioaktive Stoffe (NORM, en: naturally occurring radioactive materials) oder jene aus technologischen Prozessen, die technologisch verbesserte natürlich vorkommende radioaktive Stof¬fe (TENORM, en: Technologically Enhanced Naturally Occurring Radioactive Materials) einbeziehen, z. B. die Förderung und die Verarbeitung von mineralischen Sanden oder die Produktion und Anwendung von Phosphatdüngern.
Die in diesem Dokument beschriebenen Prüfverfahren können bei Befolgung eines ordnungsgemäßen Pro¬benahmeverfahrens auch für die Messung der Gesamt-Alpha- und Gesamt-Betaaktivität von Radionukliden in Schlamm, Sediment, Baustoffen und produkten verwendet werden [2], [3], [4], [5], [7], [8].
Zur Vereinfachung deckt der Begriff „Erdboden“ im vorliegenden Dokument die vorgenannte Reihe von Ele¬menten ab.