1.1 Dieses Dokument legt in Übereinstimmung mit ISO 10326 1:2016 ein Laborverfahren zur Messung und Bewertung der Wirksamkeit der Sitzfederung fest, und zwar inwieweit der Sitz die vertikalen Ganzkörper-Schwingungen, die auf den Maschinenführer einer Erdbaumaschine übertragen werden, bei Frequenzen zwischen 1 Hz und 20 Hz verringert. Es legt auch Annahmekriterien für die Anwendung auf Sitze an verschiedenen Maschinen fest.
1.2 Dieses Dokument gilt für Maschinenführersitze, die auf Erdbaumaschinen, wie in ISO 6165 definiert, eingesetzt werden.
1.3 Dieses Dokument legt für die Prüf-Erregerschwingungen Spektralklassen fest, die für die folgenden Erdbaumaschinen gelten. Jede Klasse umfasst eine Gruppe von Maschinen, die jeweils ähnliche Schwingungseigenschaften haben:
- Muldenfahrzeuge mit Starrrahmen > 4 500 kg Betriebsgewicht
- Muldenfahrzeuge mit Knickgelenkrahmen
- Scraper ohne Federung an Achse oder Fahrzeugrahmen
- Radlader > 4 500 kg Betriebsgewicht
- Grader
- Planiermaschinen auf Rädern
- Bodenverdichter
- Baggerlader
- Muldenfahrzeuge auf Kettenlaufwerk
- Raupenlader
- Planierraupen ≤ 50 000 kg Betriebsgewicht
- Kompakt-Muldenfahrzeuge ≤ 4 500 kg Betriebsgewicht
- Kompakt-Radlader ≤ 4 500 kg Betriebsgewicht
- Skid-Steer-Lader auf Rädern ≤ 4 500 kg und mit Raupenfahrwerk ≤ 6 000 kg Betriebsgewicht.
1.4 Bei den folgenden Maschinen sind die bei Frequenzen zwischen 1 Hz und 20 Hz während des Betriebes in den Sitz eingeleiteten vertikalen Schwingungen derart gering, dass die Sitze keine Federung benötigen, um die übertragenen Schwingungen zu vermindern:
- Bagger einschließlich Schreitbagger und Seilbagger
- Grabenfräsen
- Müllverdichter
- statische Walzen, mit Ausnahme von Bodenverdichtern
- Vibrationswalzen, mit Ausnahme von Bodenverdichtern
- Rohrleger
- Horizontalbohrgeräte (HDD, en: horizontal directional drills).
1.5 Die Prüfungen und Kriterien nach diesem Dokument gelten für Maschinenführersitze, die bei Erdbaumaschinen herkömmlicher Bauart eingesetzt werden.
ANMERKUNG Bei Maschinen mit Konstruktionsmerkmalen, aus denen signifikant andere Schwingungseigenschaften resultieren, können andere Prüfungen besser geeignet sein.
1.6 Nicht behandelt werden Schwingungen, die den Maschinenführer auf anderen Wegen als über den Sitz erreichen, z. B. die Schwingungen, die mit den Füßen auf der Plattform oder den Steuerpedalen oder mit den Händen des Maschinenführers am Lenkrad wahrgenommen werden.