Billy-Ray Muraille: die Stimme der Verbraucher bei der Entwicklung von Normen

Zuletzt aktualisiert:
24/11/2025
Billy-Ray Muraille

Als Vertreter der Verbraucherorganisationen setzt sich Billy-Ray Muraille (BV-OECO) jeden Tag für sicherere und integrativere Normen ein. Seine Botschaft ist klar: Man muss kein Ingenieur sein, um etwas bewirken zu können - jeder kann zu besseren Produkten, Dienstleistungen und einer verantwortungsvolleren Gesellschaft beitragen.

Von der Technologie zum Menschen

Wenn es um die Entwicklung von Normen geht, denken viele an eine technische Welt von Ingenieuren und Spezialisten. Doch Normen gehen uns alle an. Billy-Ray Muraille, Experte bei BV-OECO (Belgischer Verband für Forschung und Expertise von Verbraucherorganisationen), beweist, dass jede Stimme zählt. Als Mitglied des Obersten Rates für Normung und belgischer Vertreter bei ANEC, der europäischen Verbraucherorganisation für Normung, setzt er sich täglich für die Interessen der Nutzer ein: Sicherheit, Zugänglichkeit und Klarheit.

"Normen mögen abstrakt erscheinen, aber es geht dabei um Menschen", sagt er. "Sie berühren unsere Sicherheit, unsere Gesundheit und die Art und Weise, wie wir Produkte im Alltag nutzen.

Unterstützung und Koordinierung von Verbraucherorganisationen

BV-OECO vereint eine Vielzahl von belgischen Verbraucherorganisationen: Test Aankoop, Gewerkschaften, Krankenkassen und verschiedene Fachverbände. "Wir stehen nicht in direktem Kontakt mit der breiten Öffentlichkeit", erklärt Billy-Ray. "Unsere Aufgabe ist es, die Organisationen, die dies tun, durch Studien, Empfehlungen und Vertretung in offiziellen Gremien zu unterstützen und zu koordinieren."

Er ist Mitglied mehrerer föderaler Beiräte und nimmt an der Arbeitsgruppe für Inklusivität im Obersten Rat für Normung teil. Diese Gruppe arbeitet daran, die Beteiligung unterrepräsentierter Akteure wie KMU, NRO, Gewerkschaften und Verbraucherorganisationen zu verbessern.

"Die Industrie ist gut vertreten, aber die sozialen Organisationen haben oft weniger Ressourcen, um sich zu beteiligen", stellt er fest. "Dennoch ist ihr Beitrag wichtig: Normen bestimmen unsere Sicherheit, unseren Komfort und die Nachhaltigkeit unserer Umwelt."

Der Stimme der Verbraucher Gehör verschaffen

Auf europäischer Ebene vertritt Billy-Ray über die ANEC die belgischen Verbraucher in verschiedenen Normungsausschüssen bei CEN und ISO. "Die Themen sind sehr vielfältig: Kinderprodukte, Mediation, Gesundheit...", sagt er. "Wir bringen dort die konkreten Erfahrungen der Nutzer ein."

Ein Beispiel ist die Norm für Tragetücher (Babytragetücher). "Uns ist aufgefallen, dass die meisten Erstickungsfälle bei Neugeborenen auftreten", sagt er. "Wir schlugen vor, deutlich darauf hinzuweisen, dass einige Modelle nicht für Babys unter drei Monaten geeignet sind. Die Hersteller wählten einen anderen Ansatz: Sie verschärften die Testverfahren, so dass alle Produkte sicherer wurden. Auch das ist ein Fortschritt".

Ein weiteres Beispiel sind Kinderbetten mit eingebauten Lautsprechern. Dank der Diskussionen wurde ein neuer Test hinzugefügt, um den maximalen Lärmpegel zum Schutz des Gehörs von Babys zu gewährleisten. "Alle haben das gleiche Ziel: zu verhindern, dass ein unsicheres Produkt auf den Markt kommt", sagt er.

Für eine integrativere Entwicklung von Normen

Die Einbeziehung aller ist das Herzstück von Billy-Rays Arbeit. "Die Beteiligung an der Entwicklung von Normen erfordert Zeit und Ressourcen", räumt er ein. "Aber wenn wir wollen, dass Normen der gesamten Gesellschaft dienen, müssen alle Stimmen gehört werden.

Kürzlich wurde die Teilnahme an belgischen Kommissionen für Verbraucher-, Gewerkschafts- und Umweltorganisationen vollständig erstattet - ein wichtiger Schritt nach vorn. "Das senkt die Schwelle für Organisationen", sagt er. "Der nächste Schritt besteht darin, zu zeigen, dass ihr Fachwissen wirklich wertvoll ist.

Für ihn ist die Vielfalt der Perspektiven ein Mehrwert. "Ein Ingenieur entwirft, ein Verbraucher benutzt. Wenn man diese Erkenntnisse kombiniert, entstehen die besten Normen."

Lernen, Austausch und Einflussnahme

Die Arbeit in den Ausschüssen liefert auch wertvolles Wissen. "Die Gespräche inspirieren oft zu neuen Studien", erklärt Billy-Ray. "Ich wollte zum Beispiel untersuchen, wie Verbraucher Bedienungsanleitungen lesen. Viele Texte sind zu lang oder zu technisch. Wenn wir das besser verstehen, können wir konkretere Empfehlungen aussprechen."

Auch die Zusammenarbeit mit der Industrie und den Behörden ist für alle Beteiligten eine Bereicherung. "Dieser Austausch hilft, die Standpunkte des anderen zu verstehen und gemeinsam ausgewogene Lösungen zu finden.

Und obwohl die Prozesse manchmal langsam sind, bleibt die Wirkung greifbar: "Eine Änderung einer Norm kann Tausende von Produkten sicherer machen. Das gibt unserer Arbeit einen Sinn."

Ein Aufruf zum Engagement

Für Billy-Ray Muraille ist die Entwicklung von Normen in erster Linie eine kollektive Anstrengung. "Jeder kann einen Beitrag leisten: Ingenieure, Forscher, Verbände, engagierte Bürger", sagt er. Er ermutigt vor allem junge Experten, den Schritt zu wagen. "Auch ohne technische Erfahrung kann man eine wertvolle Perspektive einbringen. Was zählt, ist der Wille, das öffentliche Interesse zu verteidigen und zu Sicherheit und Inklusion beizutragen."

"Normen betreffen uns alle", sagt er abschließend. "Indem Sie sich an ihnen beteiligen, tragen Sie dazu bei, eine sicherere und integrativere Gesellschaft zu schaffen.

Arbeiten Sie für einen Verbraucherverband, eine Umweltorganisation oder eine Gewerkschaft? Dann brauchen wir Ihre Stimme!

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