Gewinn: So nutzt MCI Brüssel (ISO 9001 & EMAS) Normen als intelligente KMU-Strategie

MCI ist im Bereich der Kommunikation tätig. Das Unternehmen organisiert Veranstaltungen, bietet Public-Affairs-Dienstleistungen an und verwaltet Verbände. In diesem Interview sprechen wir mit Vincent Gallego, der bei MCI Brüssel für Normen zuständig ist.

Welche Normen verwenden Sie?

Wir verwenden EMAS, einschließlich ISO 14001, und auch ISO 9001. EMAS verlangt von uns, dass wir über verschiedene Umweltindikatoren Bericht erstatten, und wir nutzen diese Erfahrung nun auch für die ESG-Berichterstattung (Umwelt, Soziales und Unternehmensführung), für die ich kürzlich die Verantwortung übernommen habe.

Warum haben Sie Normen gegründet?

Einer der Hauptgründe war, dass wir uns bei Ausschreibungen differenzieren wollten. In unserem Sektor, insbesondere bei Kunden wie den europäischen Institutionen, dreht sich alles um Dokumente und Akten. Aber wir wollten auch Qualität und Glaubwürdigkeit bieten, und Normen haben uns dabei geholfen. Das gab uns einen klaren Wettbewerbsvorteil. Später erkannten wir, dass Normen viel mehr sind als das - sie sind strategische Instrumente, die uns helfen, bessere Leistungen in Bezug auf Qualität und Umweltmanagement zu erbringen.

Wie meinen Sie das?

Normen garantieren die Qualität unserer Dienstleistungen, aber sie spielen auch eine wichtige Rolle für das Umweltmanagement und die Nachhaltigkeit. Bei Ausschreibungen verlangen einige europäische Institutionen ausdrücklich eine Umweltzertifizierung - oft nicht speziell nach ISO 14001, sondern nach ähnlichen Zertifikaten. Außerdem bemühen wir uns in unserer Branche ebenso wie unsere Kunden um Nachhaltigkeit. Da das Markenimage unser Fachgebiet ist, wollen wir natürlich dieses nachhaltige Image vermitteln.

Können Sie ein konkretes Beispiel dafür nennen, wie eine Norm Sie weitergebracht hat?

Natürlich. Ein Beispiel ist unsere Lieferantendatenbank. Früher hatte jeder Kollege seine eigene Liste: auf seinem Desktop, in einem Notizbuch oder auf dem Server. Als wir mit Normen begannen, mussten wir eine einzige und einheitliche Datenbank erstellen. Jetzt können wir z. B. leicht sehen, wie viel wir bereits von einem bestimmten Lieferanten gekauft haben, und können Rabatte aushandeln. Darüber hinaus können wir überprüfen, welche Lieferanten selbst nachhaltig arbeiten. Diese Effizienz und Transparenz ist ein direktes Ergebnis der Einführung unserer Normen.

Sie sprechen regelmäßig von Nachhaltigkeit. Ist das ein wichtiges Thema für Sie?

Auf jeden Fall. Nachhaltigkeit spielt in der Veranstaltungsbranche eine wichtige Rolle, weil Veranstaltungen große Auswirkungen auf die Umwelt haben. Denken Sie an die Teilnehmer, die reisen müssen, oder an die Stapel von Dokumenten, die wir benötigen. Von Organisationen wie dem MCI wird daher erwartet, dass sie Anstrengungen unternehmen, um diese Auswirkungen zu verringern. Wir arbeiten seit Jahren aktiv daran und haben uns entschieden, nach der EMAS-Norm zu arbeiten. Außerdem hat sich später herausgestellt, dass unsere EMAS-Zertifizierung automatisch mit der ISO 14001 übereinstimmt, was ein schöner Nebeneffekt war.

Unser nachhaltiger Ansatz begann mit der Einhaltung von Vorschriften, aber jetzt konzentrieren wir uns hauptsächlich darauf, wie wir mit unseren Kunden zusammenarbeiten, um ihre Umweltauswirkungen zu verringern. So haben wir zum Beispiel eine große Veranstaltung für einen Verband organisiert, der vor einigen Jahren wegen seiner CO2-Emissionen in den Schlagzeilen war. Sie baten uns, die Auswirkungen ihrer Veranstaltung besser zu erfassen und ihnen dabei zu helfen, Lösungen zur Verringerung dieser Auswirkungen zu finden. Und das haben wir getan. Unsere Zertifizierung gab den Teilnehmern Vertrauen: Die Veranstaltung selbst war nicht zertifiziert, aber wohl unser Verfahren.

Gibt es auch Herausforderungen bei der Anwendung von Normen?

Sicher. Veränderungen bringen immer Herausforderungen mit sich. Eine wichtige Verpflichtung ist die Dokumentation: Was nicht auf dem Papier oder in der Mail steht, existiert nicht. Das erfordert Zeit und Mühe, was den Kollegen nicht immer gefällt. Außerdem müssen Mitarbeiter, die schon etwas länger dabei sind, ihre Arbeitsmethoden anpassen und fallen manchmal nach einiger Zeit in ihre alten Gewohnheiten zurück. Der Einsatz von Normen erfordert also eine regelmäßige Überwachung und Kommunikation.'

Nutzen Sie die NBN-Normenplattform? Wie erleben Sie sie?

Ja, ich nutze die Plattform regelmäßig. Ich persönlich finde sie sehr benutzerfreundlich und übersichtlich. Man kann dort problemlos die Texte der Normen kaufen, was sehr praktisch ist. Der Newsletter ist kurz gefaßt, enthält aber immer nützliche Informationen, ebenso wie die Kommunikation über LinkedIn.

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